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Was passiert bei Meditation im Gehirn

 

Als ich das erste mal meditierte, fragte ich mich die ganze Zeit wann es denn endlich vorbei ist. Mein Rücken schmerzte, meine Beine schliefen ein. Und dann schaffte ich es einfach nicht „Nichts“ zu denken.

Es hat lange gedauert bis ich nach den ersten erfolglosen Anläufen es wieder probierte. Unter Anleitung einer erfahrenen Yoga Lehrerin machte ich meine 2. Versuche und was soll ich sagen. Ich war überrascht wie viel Energie ich nach der Meditation verspürte.

Für die meisten von uns ist Meditation ein alltäglicher Begriff geworden, fast jeder kennt ihn. Wir alle haben auch unsere vorgefassten Meinungen zu dem Thema.

Ich würde mich für dich freuen, wenn du heute hier dem Thema noch mal eine Chance gibst. Nur falls du wie ich negative Erfahrungen gemacht hast. Ich glaube sogar fest daran, das der Anfang immer ungewohnt und etwas unangenehm ist. Weshalb ich ganz klar einen schrittweisen Einstieg in das Thema empfehle, am besten auch angeleitet je nach persönlicher Situation.

 

Aber schauen wir uns erst mal an, was macht die Meditation in unserem Gehirn eigentlich?

Bei der Meditation ist es Ziel, seinem Gehirn eine Auszeit zu verschaffen. So wie wir uns mal auf der Couch ausruhen wenn´s anstrengend war, so wünscht sich unser Gehirn auch seine Auszeiten.

Leider nutzen wir häufig dazu Mittel die einen geradezu negativen Effekt auf unser Gehirn haben wie zum Beispiel Smartphone oder TV.

Die größte Änderung die während dem Meditieren im Gehirn stattfinde, ist die Reduzierung der Aktivität von Beta-Wellen im Gehirn. Diese Beta- Wellen brauchen wir um Informationen im Gehirn zu vergleichen. Heißt also während des Meditierens verringert sich die Menge an Informationen die gleichzeitig verarbeitet werden. Das Gehirn bekommt also so seine Auszeit indem es sich nicht mehr so anstrengen muss. In MRT Untersuchungen konnte vermehrt eine Reduzierung der Aktivität im Frontallappen festgestellt werden dieser ist für Planung, Selbstwahrnehmung , Emotionen und logisches Denken zuständig. Genau diese Regionen zeigen beim Meditieren fast keine Aktivitäten mehr.

Neben den persönlichen Nutzen der Meditation hat diese aus neurologischer Sicht also vor allem eine Auswirkung: Wir entspannen nicht nur körperlich, sondern auch geistig.

Unser Gehirn läuft nicht ständig auf Hochtouren, sondern bekommt auch wichtige Ruhephasen. Nicht umsonst fühlt man sich nach einer Meditation ausgeruht und erfrischt.

Aber nicht nur um kurzfristige Erholung ging es in zahlreichen Studien, auch die Langzeitauswirkungen wurden erforscht. In drei verschiedenen Studien wurden Teilnehmer mit langjähriger Meditationspraxis und eine 2. Gruppe ohne Meditationshintergrund verglichen. Während die Kontrollgruppe ab einem Alter von 20 Jahren mit abnehmender Gehirnmasse in verschiedenen Bereichen rechnen musste, konnte der Alterungsprozess durch Meditation scheinbar verlangsamt oder sogar verhindert werden Aber wie kann ich mich denn nun an das Thema herantasten ohne gleich den Mut zu verlieren?

 

Meine Empfehlung:

 

Fang kurz an

Zu Beginn reichen wenige Minuten. Achte auf deinen Atem, so fällt es dir sicher leichter die restlichen Gedanken besser ziehen zu lassen, Ziel der Meditation ist es nämlich nicht "Nichts" zu denken, sondern einfach das "Denken" zu reduzieren und die Gedanken unbewertet ziehen zu lassen.

Mache es regelmäßig

Plane dir feste Zeiten ein. Zu Anfang braucht es einfach eine Weile bis es sich "richtig" anfühlt. Du kannst nichts falsch machen.

Achte auf eine Bequeme Haltung

Meditieren im Lotus -Sitz hat für mich noch nie funktioniert. Ich meditiere oft in Leelaufzeiten im Auto vor einem Termin oder auch auf meinem bequemen Sessel oder im liegen auf der Couch. Du solltest in jedem Fall auf deinen Körper hören und unbequeme Lagen auch während der Meditation lösen und dich nicht quälen.

Freue dich über deine Gedanken

Sei einfach offen für deine aufkommenden Gedanken. Bewerte sie nicht, lass sie kommen und gehen. Mach dir bewusst, dass du später immer noch Zeit hast dich mit Ihnen zu beschäftigen. ( Stelle zum Beispiel deine Einkaufsliste bildlich vor die Tür und später kehrst du zu ihr zurück - Tipp meines Coaches)

Genieße

Genieße einfach die Zeit die du dir schenkst. Sieh es als Wellness für dein Gehirn. Probiere einiges aus, bleibe bei dem was sich für dich richtig anfühlt. Ob mit Musik oder ohne. Ob im sitzen oder liegen. Ob angeleitet oder einfach "leer"

DU machst einfach was sich für DICH gut anfühlt.

 

In Spotify und youtube findest du auch kostenfrei tolle gesprochene Einstiegs Meditationen.

Aber wie gesagt einfach mal bewusst 2 Minuten den Atem folgen kann und wird auch schon einiges in Bewegung setzen.

 

Also

Atme jetzt einmal tief ein, halte die Luft kurz in den Lungen und dann lass alles lange ausfließen.

 

In diesem Sinne

einen entspannten weiteren Abend wünscht dir

Heike

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Daniela Hacke (Dienstag, 26 Oktober 2021 16:59)

    Danke für den Tipp, ich werde versuchen den "Leerlauf" beim Stillen mal ganz bewusst dafür zu verwenden :)

  • #2

    Heike von wiegehtglücklich.de (Mittwoch, 27 Oktober 2021 06:41)

    Das freut mich Daniela, manchmal braucht man einen kleinen Impuls.
    Ich glaube einfach jede Art von Reduzierung der Gedanken ist von Vorteil, wir denken einfach zu viel. Und gerade wenn wir es mit einer Aktivität verknüpfen, wie hier mit dem Stillen machen wir uns bewusst es einfach mal wieder zu tun ❤️