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Schon mal was von Mental Load gehört ?

 

Mental Load – ich muss gestehen den Begriff hatte ich vor meiner Recherche zwar ab und zu gehört, ihm aber keiner nähere Bedeutung zugemessen.

 

Erst als ich in einem Podcast, nochmals von der Mentalen Belastung gehört habe, entschied ich mich etwas näher hinzuschauen und zu recherchieren.

 

Mental Load bedeutet übersetzt, Mentale Belastung. So eigentlich ist damit ja schon einiges gesagt, oder?

 

In unserem heutigen Alltag, in dem alles noch organisierter und noch effizienter werden soll. In unserer Welt in dem immer mehr Menschen dem Perfektionismus verfallen, ist es da ein Wunder, wenn unser Gehirn total dicht ist mit vermeidlich wichtigen Aufgaben.

 

Ich glaube jeder kennt das Gefühl, das Gehirn ist voll und es schwirren so viele Aufgaben umher, dass mannicht weiß wo man anfangen soll. Und die Angst etwas Wichtiges zu vergessen, wächst zusehends.

 

2017 erregte ein Comic der Zeichnerin „Emma“ Aufmerksamkeit, indem Sie eine Mutter zeichnete die „nur“ den Tisch abräumen wollte.

 „Ich fange damit an, den Tisch abzuräumen. Unterwegs sehe ich das schmutzige Handtuch und nehme es zum Wäschekorb mit. Der ist voll, also setze ich eine Wäsche an, auf der Maschine liegt der Gemüse-Einkauf, der in den Kühlschrank muss. Beim Einräumen fällt mir auf, dass der Senf alle ist und auf die Einkaufsliste muss usw. und so fort … zwei Stunden später ist dann auch der Tisch abgeräumt", so beschrieb die französische Zeichnerin den Begriff Mental Load.

 

Der Begriff wurde geboren und machte endlich unsichtbares sichtbar. All die tausend aufgaben, die mentalen Aufgaben die sich zu der normalen physischen Arbeit dazugesellen.

 

Er macht die ganze mentale Ladung sichtbar, die hinter Alltagskram steckt - in dem Männer wie Frauen leicht nur unbedeutende Kleinigkeiten sehen. Nur, dass daraus in der Summe ein unheimlich schweres Bleigewicht wird und manchmal leider auch ein Burnout. Zur ganzen Wahrheit gehören alle winzigen Dinge, die bedacht, ausgeführt, zu Ende gebracht und nachgehalten müssen. Sie müssen erledigt werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Es geht aber nicht allein um die zusätzliche Arbeit an sich. Vielmehr darum, dass gerade wir Frauen die Verantwortung dafür übernehmen, dass alles rund läuft. Und das sorgt für zusätzlichem mentalen Stress.

 

Und was kann ich nun tun um nicht in die Mental Load Falle zu tappen?

 

Unsichtbare Arbeit – sichtbar machen – der sogenannte Brain Dump

 

Schreib alles auf, einfach alles. Führe stets ein Notizbuch mit dir und notiere dir alles was dir in den Sinn kommt. Egal welche Struktur. Du schreibst einfach alles auf. Das entlastet dein Gehirn, welches dann den Druck verliert sich die Aufgabe merken zu müssen. Egal ob es etwas für den Einkaufzettel ist oder einen Anruf den du noch tätigen musst. Lass einfach alles raus. Bei mir funktioniert das am besten, wenn ich versuche zu Meditieren oder etwas zu lesen. Garantiert kommen dann all die kleinen Gedanken angerauscht und ich kann sie super festhalten. Wie und ob du Sie dann in ein System bringst sei dir dann überlassen. Hauptsache der „Druck“ sich das alles merken zu müssen ist erst mal raus.

 

Die Perfektion über Bord werfen

 

Ein Geburtstagsgeschenk für den Kindergeburtstag muss besorgt werden und das zum Thema passende Geschenkpapier mit Meerjungfrauen Motiv. Man frägt was sich das Geburtstagskind wünscht und begibt sich dann, wenn man endlich die Antwort hat, auf die Suche wo man das Geschenk überhaupt besorgt kriegt. Eine normale Alltagssituation, sicher vielen so oder so ähnlich bekannt.

Mach dir nicht so einen Stress! Ob es ein Gutschein oder ein gekaufter Kuchen ist. Wenn wir merken, dass wir überlastet sind sollten wir frühzeitig die Bremse reinhauen und unsere Perfektion aus dem Fenster werfen. Meist merken die Leute gar nicht, dass man etwas „anders“ macht wie vorher. Frage dich zukünftig nicht „Wann erledige ich das?“ sondern „Muss ich das überhaupt erledigen?“

 

Das kleine Wörtchen – Nein –

 

Gewöhne dir an nicht einfach immer gleich „Ja“ zu allem zu sagen. Behalte dir vor, auch Dinge und Aufgaben abzulehnen. Sollte dir das besonders schwerfallen, gleich abzulehnen, so kannst du dich erst einmal mit einem „vielleicht“ auf sicheres Terrain retten um dir dann in Ruhe eine Absage zu überlegen.

 

 

Aufgaben auch mal abgeben / Nimm die angebotene Hilfe an!

 

Durch unsere Perfektion fällt es uns oft schwer Aufgaben abzugeben. Sobald du eine entspanntere Haltung Angenommen hast, kannst du auch leichter Aufgaben delegieren oder außer Haus erledigen lassen. Keine Hilfe annehmen wollen, dies ist ein häufiges Problem. Wir können aber einfach nicht über unseren Schatten springen und sie annehmen. Es fühlt sich wie versagen an, wenn ich es nicht schaffe auch noch die ganze Bügelwäsche zu machen. Hier sei dir aber auch gesagt, dass jeder anders ist. Dem einen fällt dies überhaupt nicht schwer. Der Partner macht vielleicht an anderer Seite mehr im Haushalt oder es wird fast nichts gebügelt. Lass die anderen ihr Ding machen und schau nur auf dich und versuche ein kreativer Lösungsfinder zu sein um dir dein Leben mit mehr Auszeiten und schönen Momenten zu gestalten.

 

 

Sprich mit jemandem über deine Belastung und besorge dir gegebenenfalls professionelle Hilfe

 

Über die gefühlte Belastung zu reden ist ein erster Schritt sie loslassen zu können. Sprich mit deinem Partner oder auch einer Freundin wie du dich fühlst und lass den ganzen Frust raus. Häufig ist dies schon eine Möglichkeit die Situation deutlich zu entspannen. Sollten sich bei dir bereits Anzeichen eines Burn Outs oder einer Depression abzeichnen bitte ich dich unbedingt dir Hilfe zu suchen. Auch hier ist es kein Versagen, wenn man einfach mal nicht mehr kann. Es ist wichtig das du dich um dich kümmerst und das gehört auch dazu zu erkennen, wenn es nicht mehr gesund läuft.

 

Und jetzt?

 

In dieser hektischen Zeit, in der alles jetzt und sofort sein muss und der Alltag im Turbo an uns vorbeizieht, fällt es umso schwerer, nicht in die Mental-Load-Falle zu tappen. Das Gefühl, nie ans Ende zu kommen und jeden Tag aufs Neue Aufgaben aufgebrummt zu bekommen, löst bei vielen enormen Stress und andauernde Anspannung aus.

 

Es kann eine Zeit lang dauern, bis der Prozess der Veränderung verinnerlicht wird, aber es lohnt sich die angebotenen Tipps zu beherzigen.

 

Ich hoffe ich konnte deinen Horizont erweitern und falls du vielleicht eine Partner/in hast die sich vielleicht schon in der Mental Load Falle befindet, so biete einfach deine Hilfe und dein offenes Ohr an.

 

Zeige auch deine Anerkennung und würdige auch die Mentale Arbeit, die vielleicht sogar die schwerste von allen ist.

 

Liebe Grüße an euch und schreibt mir gerne eure Tipps in die Kommentare

 

Eure Heike

 

 

p.s. Das super tolle Bild hat mir meine Freundin Daniela Krüger zur Verfügung gestellt.

Danke dir dafür es ist einfach gigantisch!

 

 

 

 

 

 

 

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